Versorgung muss neu gedacht werden - doch die AOK steuert dagegen
5 Minus - En podcast af Dr. Laura Dalhaus - Onsdage

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Der Handlungsdruck im Gesundheitssystem war wahrscheinlich noch nie so groß, wie er es gerade ist. Für diejenigen, die in diesem System arbeiten, ist das nichts Neues, doch langsam kommt das Thema auch in der Öffentlichkeit und in der Presse an.Gesundheitsministerin Nina Warken spricht darüber, dass die Kassenlage schlecht sei und die Beitragsstabilität zum Kraftakt wird.Dr. Laura Dalhaus spricht in ihrer neuen Folge von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ darüber und beginnt direkt mit den zunehmenden Problemen mit der ePA, der elektronischen Patientenakte und auch dem elektronischen Rezept.Droht die ePA dadurch zu scheitern? Denn nur ein Bruchteil der Patient:innen wollen überhaupt die ePA.Laura selbst blickt gar nicht so negativ darauf. Viele Unstimmigkeiten sind „Kinderkrankheiten“, die bei den vielen Sicherheitsstandards und Verifizierungen auch irgendwie logisch sind.Viel schlimmer ist aber eine neue Äußerung des AOK Bundesverbands.Laura bezieht sich dabei auf ein Positionspapier zur Primärversorgung, vorgestellt von der Vorsitzenden Carola Reimann.In dem steht, dass die HZV, also die hausarztzentrierte Versorgung, gestrichen werden soll und IGeL-Leistungen strikt von den anderen Sprechstunden getrennt werden sollen.Das ist auf vielen Ebenen unschlüssig und macht Laura sauer.Das Primärarztsystem steht im Koalitionsvertrag, das HZV-System steht schon seit vielen Jahren und läuft erfolgreich.Das soll jetzt platt gemacht werden für ein noch nicht existierendes System?!Laura erklärt zur Erläuterung auch das HÄPPI-Konzept, Kurzform für Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell.Dieses sieht ambulante Medizin als Teamsport. Dazu gehören dann auch neue Berufsfelder wie Versorgungsassistent:innen, medizinische Fachangestellte, Primary Care Manager und Physician Assistants.Dadurch kann erreicht werden, dass Patient:innen den richtigen Ansprechpartner zur richtigen Zeit bekommen. Und das erhöht nicht nur den Versorgungsgrad im ländlichen Raum, sondern erhöht auch die Behandlungsqualität.Laura erklärt auch die Arbeit von Primary Care Manager, das sind spezialisierte Physician Assistants für die Hausarztpraxis. Die Idee der Physician Assistants kommt aus den USA. Zurzeit bekommen diese aber noch keinen staatlichen Abschluss und gehören nicht zur Landesärztekammer. Im HÄPPI-Konzept sind sie allerdings berücksichtigt.Ein Problem: Die Curricula sind sehr unterschiedlich bei den Physician Assistants. Das Studium gibt es an privaten Hochschulen und die Skills sind sehr unterschiedlich.Laura muss noch etwas zu den IGeL-Leistungen loswerden, denn das, was sich die AOK da überlegt hat, ist so kaum umsetzbar.Beispielsweise hat man eine Patientin, die wegen eines möglichen Eisenmangels in die Praxis kommt. Diese möchte dann auch ihren Vitamin D-Spiegel bestimmen lassen. Bisher funktioniert es natürlich so, dass diese Leistung direkt in der Sprechstunde mit abgedeckt wird. Nach der neuen Idee der AOK müsste Laura dafür aber einen neuen Termin mit der Patientin machen, denn die Bestimmung des Vitamin D-Spiegels ist eine Selbstzahlerleistung.Im Primärarztsystem stehen IGeL-Leistungen einfach nicht im Vordergrund.Folg Laura auch hier:LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhausMehr über...