«Die Verlassenen» von Matthias Jügler

Verrat, Verlust und eine tiefe Verlorenheit – in seinem Roman «Die Verlassenen» erzählt der 1984 in Halle geborene Matthias Jügler behutsam und eigensinnig von den Folgen und Spätfolgen der Machenschaften der DDR-Staatsicherheit. Die DDR ist Geschichte, als ein junger Mann und werdender Vater unter einem Vorwand Hals über Kopf nach Norwegen aufbricht. Zufällig war er auf einen Brief gestossen, der sein eh schon ungewisses Leben vollends bedroht. Als kleiner Junge verlor er seine Mutter, ein Herzinfarkt angeblich. Als er dreizehn war, verschwand sein Vater spurlos. Antworten auf seine Fragen bekam er nie. Nun wäre vielleicht Gelegenheit, sich am Mann zu rächen, der als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit die Familie zerstört hatte. Ausgehend von einem realen Fall zeigt der Roman, wie traumatische Ereignisse über Generationen hinweg weiterwirken. Und wie diese Ereignisse Fragen stellen, die nicht nur die Opfer etwas angehen. Mit Matthias Jügler spricht Franziska Hirsbrunner. Buchhinweis: Matthias Jügler. Die Verlassenen. Penguin Verlag, 2021.

Om Podcasten

«52 beste Bücher» widmet sich Woche für Woche einer herausragenden literarischen Neuerscheinung. Die Sendung richtet sich an alle Liebhaberinnen von Literatur und literarischer Debatte und an jene, die neugierig sind auf Begegnungen mit Autoren und Literaturkritikerinnen. Leitung: Esther Schneider Redaktion: Franziska Hirsbrunner, Annette König, Michael Luisier, Felix Münger, Rainer Schaper, Britta Spichiger, Luzia Stettler, Nicola Steiner, Susanne Sturzenegger, Julian Schütt Redaktionsassistenz: Anna von Tobel, Kira Capraro Kontakt: [email protected]