Curt Glaser über Jacopo Tintoretto

Auf den Tag genau - En podcast af Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Dass ästhetische Vorlieben historischem Wandel unterworfen sind, ist eine Binse. Jacopo Tintoretto, der große venezianische Meister des Manierismus wurde lange Zeit an den Maßstäben der vorangegangenen Renaissance gemessen und sein Schaffen entsprechend kritisch beurteilt. Folgt man Curt Glaser und dessen Ausführungen im Berliner Börsen-Courier vom 23. Juli 1923, so setzte eine Neubewertung seiner Person und seines Werkes erst im 20. Jahrhundert ein. Drei frisch erschienene Monographien taugen Glaser zur Untermauerung dieser These. Alle drei streift sein Text aber nur am Rande, um stattdessen seinem eigenen Blick auf Tintoretto weit größeren Raum zu geben. Das ist dennoch höchst interessant, denn Glaser war ein ausgewiesener Kenner und auch bedeutender Sammler der Kunst von der Renaissance bis zur Gegenwart. Große Teile dieser Sammlung musste Glaser in die Auktion geben, als er sich 1933 zunächst ins schweizerische, dann ins italienische und schließlich ins amerikanische Exil begab, wo er 1943 verstarb. Es liest Frank Riede.

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