Der Vorwärts war beim Damenboxen

Auf den Tag genau - En podcast af Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Es ist bekanntlich noch gar nicht so lange her, dass die Zahl der Männer-Wettbewerbe bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen die der Frauen bei weitem übertraf. Skispringen, Bobfahren, Fußball, Ringen, Hammerwurf – all diese Sportarten galten lange Zeit für den weiblichen Teil der Bevölkerung als nicht schicklich und wurden mit teils markiger Rhetorik (selbstredend fast immer aus männlichem Munde) als unfeminin abgelehnt. Dass von diesem Verdikt auch das besonders rabiate Boxen betroffen war, nimmt wenig Wunder. Eher schon, dass das seinem Selbstverständnis nach ausnehmend fortschrittliche sozialdemokratische Parteiorgan Vorwärts am 8. Mai 1923 mit voller Kehle in den Chor der empörten Hüter der hergebrachten Geschlechterordnung miteinstimmte. Wobei die Umstände der hier betrachteten Veranstaltung, glaubt man dem Bericht, in der Tat keinen so ganz sportlich-seriösen Eindruck machen. Für uns am Ring war Paula Rosa Leu.

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