Jessner versus Degner: Briefwechsel zwischen Intendant und Rezensent

Auf den Tag genau - En podcast af Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Kurier, Bote, Post – die Namen vieler Presseorgane künden bis auf den heutigen Tag von der Abstammung der Zeitung von einer älteren Form der papierenen Sendung, der des Briefes. Abgesehen von der Rubrik der Leserbriefe sind solche, in der Zeitung abgedruckt, jedoch die Ausnahme. Eine solche indes findet sich im Vorwärts vom 29. Juni 1923, in dessen Morgenausgabe sich Leopold Jessner, Intendant des Staatlichen Schauspielhauses zu Berlin, direkt an den „sehr geehrten“ Kritiker Ernst Degner wendet und wegen einer Rezension zur Inszenierung von Hölderlins „Empedokles“ an seinem Haus wegen vorgeblicher sachlicher Unrichtigkeiten beschwert. Die Antwort ließ nicht lang auf sich warten: Degner formulierte einen Antwortbrief und sparte sich bei dessen Versendung bereits in der Abendausgabe desselben Tages gleich gänzlich den Weg zum Postkasten. Als lesender Kurier fungiert für uns Frank Riede.

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