Paul Painlevés Lösungsvorschläge für den Ruhr-Konflikt

Auf den Tag genau - En podcast af Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Der zweimalige französische Ministerpräsident Paul Painlevé gehörte wie Aristide Briand und Alexandre Millerand dem reformsozialistischen Parti republicain-socialiste an und vertrat ebenso wie diese gegenüber dem ‘Erbfeind‘ und Weltkriegsverlierer Deutschland verglichen mit dem 1923 amtierenden Mitte-Rechts-Ministerpräsidenten Poincaré eher gemäßigte Positionen. Dass eine Genesung Europas die Erholung beider großen kontinentalen Volkswirtschaften, der französischen wie der deutschen, voraussetze und dass es für die Lösung der Ruhrproblematik einer multilateralen Verständigung bedürfe, hörte man östlich des Rheins natürlich gerne; weshalb die Berliner Volks-Zeitung am 22. April 1923 ein entsprechendes, zunächst in Frankreich publiziertes Statement Painlevés nur zu gerne auch dem deutschen Publikum zugänglich machte. Von Hause aus war Painlevé, das am Rande, übrigens nicht wie die meisten seiner Kollegen Jurist, sondern ein durchaus bedeutender Mathematiker, der zeitweise auch in Göttingen studiert hatte. Ob seine politischen Argumente ähnlich stringent waren wie seine Differentialgleichungen, weiß Paula Rosa Leu.

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