Episode 210: Conan, der Barbar (Conan the Barbarian), 1982

Aus heutiger Sicht wäre es einfach, CONAN komplett in den Boden zu stampfen: Survival of the Fittest, männliche Machtfantasien, Gewalt als einzige Lösung und Überhöhen eines "King of his own making" in wagnerischem Sound und Olympia-Ästhetik. Stimmt alles, wenn man es so lesen will, aber es ist halt nicht ganz so einfach. Denn hier gibt es einen weiten Spagat zwischen reduzierter Narration voller Auslassungen und nicht-eindeutigen Symbolen und der opernhaft untermalten, klar überhöhenden Ästhetik. Dann wird es nicht mehr einfach und wir werden zurückgeworfen auf die Widersprüchlichkeiten und den vorhandenen Genuss der "verbotenen" Ästhetik. Am Ende ist es 80er Jahre Kino auf hohem Niveau, das vieles anbietet, und viel mehr Nihilismus mitträgt, als es anfangs scheint.

Om Podcasten

Jeden Monat erscheinen frisch aufbereitete Klassiker und vergessene Filmperlen auf Blu-ray, zumeist bei mit Herzblut kuratierten Reihen von Boutique-Labels. Knut Brockmann und Jochen Ecke picken sich die Werke heraus, die sie besonders interessant finden, und sie reden darüber: über die Form, die filmhistorische Einordnung und filmische Besonderheiten.