Flausen mit Carolin Callies & Thomas Kunst

Laden wir uns doch mal einen Dichter zum Quiz, der von sich selbst sagt, er sei ein "unangepasstes Rindvieh"! Und das ist kein Geringerer als Thomas Kunst, der gerade mit seinem Roman "Zandschower Klinken" auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand. Mehrere Lyrikbände hat er publiziert, in denen es auch schon mal heißt: "Wenn Gott in meinem Tagebuch auf seine / Gedichte stößt, dann würde der mich schonen. / Ich dürfte eine Weile bei ihm wohnen". Sein Schreiben schwankt. Zwischen Witz und Phantastik, zwischen Poesie und Anarchie, zwischen Fernweh und Heimweh. Und Thomas Kunst ist als Bibliotheksassistent an der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig auch ein großer Leser und schätzt Lutz Seiler genauso wie Feridun Zaimoglu. Schauen wir also, wohin uns die Quiz-Reise dieses Mal führt! Durch die "Flause", dem kindlichen Unfug, dem verrückten Einfall kommen wir dem Schreiben der Autor:innen auf die Spur.

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Von Unfug, Dummheit bis Nonsens – das Spektrum der zumeist negativen Bedeutungen der Flausen ist groß. Doch ist es just der verrückte Einfall, das Verrücken unserer gewohnten Perspektive um oftmals nur wenige Zentimeter, der aus Alltag Kunst, aus Worten Literatur entstehen lässt. Aber unter welchen Schichten lagern Impulse, woraus speisen sich Ideen, wie verhält es sich mit dem Einfall und wie entsteht aus feinen Beobachtungen Literatur, Lyrik? Ab Mai 2020 lädt die Lyrikerin Carolin Callies einmal pro Monat Schriftsteller*innen und Dichter*innen zu sich aufs digitale Sofa und ins persönliche Gespräch. Anlass kann ein neues Buch sein, muss es aber nicht. Eines jedoch zeichnet sich kristallinklar ab: Im eng geschnürten Zeitkorsett des Lebens kommt den Flausen im Kopf, den absonderlichen Ideen und undurchführbaren Plänen etwas Befreiendes und Widerständiges zu. Sprechen wir über das Schreiben, die Literatur – und die Schönheit der Flausen.