Folge 3 - Sommerhaus, später von Judith Hermann

Thank god haben wir endlich ENDLICH Judith Hermann, 1970 in Westberlin geboren, gelesen. »Sommerhaus, später« war für uns ein einziges Fest, sprachlich, inhaltlich, erzähltechnisch (Zitat Vivi: »Ein feuchter Traum der Erzähltechnik«). In unserer dritten Folge besprechen wir zwei Kurzgeschichten (»Sonia« und »Ende von Etwas«) aus Hermanns bekanntesten Erzählband und diskutieren dabei auch über toxische Beziehungen, Matriarchat und Pflege in Deutschland. Ihr habt Anregungen oder Kritik? Dann schreibst uns gern auf Instagram: @frauenschreibenauch. Und nun, Judith, the stage is yours!

Om Podcasten

Damals in der Schule, als du mit dem Textmarker deine gelben Reclamhefte bearbeitet hast. Die von Goethe, Schiller und Lessing, all den Großen eben. An wie viele Frauen erinnerst du dich da, die du gelesen hast? Wir, Vivi und Katha, eine Literaturwissenschaftlerin und eine Journalistin, 27 und 28 Jahre alt, konnten diese Frage mit weniger als drei in unseren jeweils dreizehn Jahren Schuljahren beantworten. Ein belastendes, aber kein verwunderliches Ergebnis. Bei all der Männerzentriertheit in Feuilletons, Preislisten und Kantonisten. Und dem Sexismus, dem sich gestandene und neue, alte und junge, weiße und nicht-weiße Autorinnen aussetzen müssen. Habt ihr keinen Bock mehr drauf? Wir auch nicht. Ehre wem Ehre gebührt!