Ohne Anne Brorhilker wäre der Cum-Ex-Skandal wohl nie aufgeklärt worden

Anne Brorhilker ist eine Art Superheldin der Ermittlerszene. Unerbittlich ermittelt die Kölner Staatsanwältin seit Jahren gegen eine ganze Phalanx von Banken und Anwälten. Am Anfang ihrer Karriere hatte sie es mit Drogenabhängigen und Kleinkriminellen zu tun, ab 2013 drang Staatsanwältin Anne Brorhilker in die Welt der Investmentbanker und Superreichen vor. Ein Anwalt des Milliardärs Erwin Müller hatte einen Brandbrief geschickt. Der Drogeriekönig sei ohne sein Wissen in dubiose Steuergeschäfte geraten und habe Millionen verloren. Brorhilker nahm den Brief als ersten Puzzlestein. Das Puzzle hieß Cum-Ex. Jahr für Jahr hatte sich eine Bande von Investoren, Banken, Beratern und Anwälten an der deutschen Steuerkasse bereichert. Brorhilker konnte das damals so noch nicht formulieren – sie stand erst ganz am Anfang der Nachforschungen. Eine andere Person hätte vielleicht auch nicht nachgeforscht. Zu groß der Arbeitsaufwand, zu mächtig die Gegenüber. Die Deutsche Bank, Schweizer Geldhäuser mit hundertjähriger Geschichte, amerikanische Finanzriesen. Wenn sie die Aktenberge in Brorhilkers Büro sahen, schüttelten manche Kollegen nur die Köpfe. Heute ist Brorhilker eine Art Superheldin der Ermittlerszene. Dutzende von Beamten sind ihr zugeordnet, aus ihrem schlichten Büro in einem abgetakelten Gebäude in Köln-Sülz bringt sie die mächtigsten Geldhäuser der Welt in die Defensive. Brorhilker hat das Puzzle Cum-Ex zusammengesetzt, das System der Steuerhinterziehung geknackt. Drei Prozesse endeten schon mit Schuldsprüchen, der Bundesgerichtshof hat ihre Einschätzung voll bestätigt: Cum-Ex ist kriminell. Nun ist Brorhilker in der Überhand. Die mehr als 1000 Beschuldigten in ihren Akten werden keine Ruhe finden. Im Gespräch mit den Handelsblatt-Investigativ-Reportern Sönke Iwersen und Volker Votsmeier erzählt Ina Karabasz die Geschichte der Staatsanwältin, die nicht lockerließ. Jetzt bei Handelsblatt Crime. Handelsblatt Crime erscheint alle 14 Tage neu und ist überall dort zu hören, wo es Podcasts gibt. *** Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt-Crime: www.handelsblatt.com/mehrjournalismus

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