Betrieblicher Ausbildungsplan für Fachinformatiker – Anwendungsentwickler-Podcast #135
IT-Berufe-Podcast - En podcast af Stefan Macke - Mandage
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Über den Inhalt und die Erstellung eines betrieblichen Ausbildungsplans für Fachinformatiker spreche ich in der einhundertfünfunddreißigsten Episode des Anwendungsentwickler-Podcasts. Inhalt Begriffsdefinitionen * Ausbildungsrahmenplan: Gibt die allgemeinen Inhalte der Ausbildung vor. Er ist bewusst so formuliert, dass er eine lange Gültigkeit hat und nicht ständig aktualisiert werden muss. Er enthält also z.B. keine Programmiersprachen oder Netzwerk-Protokolle. Die aktuelle Version, die 2018 lediglich leicht ergänzt wurde, ist seit dem Jahr 1997 gültig. Der Ausbildungsrahmenplan wird als Teil der Ausbildungsordnung vom Bundesministerium für Bildung vorgegeben (siehe Verordnung über die Berufsausbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik). * Rahmenlehrplan: Er enthält die Inhalte, die in der Berufsschule vermittelt werden müssen. Der Rahmenlehrplan wird von der Kultusministerkonferenz vorgegeben (siehe Rahmenlehrplan Fachinformatiker/Fachinformatikerin). * Betrieblicher Ausbildungsplan: Überträgt die allgemeinen Inhalte aus dem Ausbildungsrahmenplan auf das konkrete Ausbildungsunternehmen. Hier werden einzelne Technologien, Schulungen usw. konkreten Zeiten während der dreijährigen Ausbildungszeit zugeordnet. Der betriebliche Ausbildungsplan wird vom Ausbildungsunternehmen erstellt und für jeden Azubi individuell angepasst. Wofür braucht man einen betrieblichen Ausbildungsplan? Die vorgegebenen Inhalte aus dem Ausbildungsrahmenplan müssen durch das Ausbildungsunternehmen innerhalb der drei Jahre der Ausbildung dem Azubi vermittelt werden. Wie genau das erfolgen soll, muss jedes Unternehmen selbst entscheiden. Vielleicht durchläuft der Azubi im ersten Lehrjahr eine Abteilung, die sich mit Netzwerken beschäftigt, und erst im zweiten Jahr kommt er in die Anwendungsentwicklung. Diesen spezifischen Abläufen wird mit dem betrieblichen Ausbildungsplan Rechnung getragen. Das Unternehmen muss sicherstellen, dass alle nötigen Inhalte (was) vermittelt werden, aber wie, wann, von wem und wo kann es selbst entscheiden. Der betriebliche Ausbildunsplan kann sogar für jeden einzelnen Azubi des Unternehmens individuell erstellt werden, wenn das sinnvoll ist, z.B. wenn bestimmte Abläufe in der Ausbildung von Jahr zu Jahr wechseln. Als Ausbilder Für den Ausbilder ist der betriebliche Ausbildungsplan wichtig, damit er sichergehen kann, dass seinen Azubis alle nötigen Kenntnisse des Berufs vermittelt werden, die auch in der Abschlussprüfung abgefragt werden. Außerdem gibt es ganz nebenbei auch eine gesetzliche Vorgabe, nach der jedes Ausbildungsunternehmen verpflichtet ist, einen betrieblichen Ausbildungsplan zu erstellen. Und zwar schon vor Beginn der Ausbildung, da er Teils des Ausbildungsvertrags ist: Ausbildende haben unverzüglich nach Abschluss des Berufsausbildungsvertrages, spätestens vor Beginn der Berufsausbildung, den wesentlichen Inhalt des Vertrages gemäß Satz 2 schriftlich niederzulegen; die elektronische Form ist ausgeschlossen. In die Niederschrift sind mindestens aufzunehmen 1. Art, sachliche und zeitliche Gliederung [Herv. d. Verf.] sowie Ziel der Berufsausbildung, insbesondere die Berufstätigkeit, für die ausgebildet werden soll […] Quelle: Berufsbildungsgesetz (BBiG), § 11 Vertragsniederschrift, Absatz 1, Satz 2, Nummer 1 Im BBiG wird diesem Plan auch sein Namen gegeben: ...