Martin Wibbe – Familienunternehmertum als Asset

In dieser Folge „Pioniere wie wir“ spricht Martin Wibbe, Vorstandvorsitzender und CEO des IT-Dienstleisters Materna, mit Fabian Kienbaum über seinen Einstieg als Externer in das Familienunternehmen und Nachhaltigkeit in der IT-Branche. Außerdem erklärt er, welche Rolle Kommunikation für eine gelungene Unternehmenstransformation spielt und berichtet von einer privaten Sammelleidenschaft. „Materna ist vielleicht das älteste Start-up im Ruhrgebiet“ – so beschreiben seine Gründer, Dr. Winfried Materna und Helmut an de Meulen, das Unternehmen. Martin Wibbes Anspruch ist es, das Lebenswerk der beiden bestmöglich weiterzuentwickeln. Dazu gehört insbesondere eine ambitionierte Wachstumsstrategie. Bis 2025 möchte Materna sowohl Umsatz als auch Mitarbeitende zahlenmäßig verdoppeln. Warum er dieses Ziel gerade jetzt anstrebt und kommunikativ konsequent nach außen trägt? Ganz einfach: „Die Zeit, um das Dach zu reparieren, ist, wenn die Sonne scheint“ zitiert Wibbe John F. Kennedy. Für Materna ist das genau jetzt, denn das Unternehmen schreibt 2021 das zweite Rekordjahr in Folge. Beim Thema Digitalisierung wünscht er sich in Deutschland allerdings etwas mehr Pragmatismus: „Hier fehlt es an einer Macher-Mentalität.“ Auch beim Thema Nachhaltigkeit legt er Wert auf Umsetzungsstärke. „Natürlich wird das Thema auch in unserer Branche immer wichtiger, doch viele Unternehmen setzen einfach auf CO2-Kompensation, ohne zu wissen, was sich eigentlich dahinter verbirgt. Wir bei Materna möchten direkt an der Basis ansetzen und arbeiten lieber daran, tatsächlich unsere Emissionen zu senken – auch wenn wir dann vielleicht keinen „Klimaneutral“-Stempel erhalten. Wichtig ist, dass die Veränderung nicht nur auf dem Papier stattfindet.“ Das Wichtigste bei all diesen Prozessen? Die Mitglieder von #teammaterna, die stets verstehen müssen, warum sich was im Unternehmen verändert. Denn Martin Wibbe weiß: „Zufriedene Mitarbeiter leisten bessere Arbeit und sorgen so für zufriedene Kunden. Zufriedene Kunden bedeuten wiederum zufriedenere Mitarbeiter – das alles ist ein Kreislauf.“ Zur Person: Martin Wibbe, 43, ist seit April 2020 CEO des IT-Dienstleisters Materna Information & Communications SE. Nachdem die Position des Geschäftsführers 18 Monate lang unbesetzt war, übernahm er als Nicht-Familienmitglied diese Funktion. Wibbe blickt zurück auf mehr als 20 Jahre in der IT-Branche, in denen er vorrangig im Vertrieb tätig war. So arbeitete er vor seinem Wechsel zu dem in Dortmund ansässigen Familienunternehmen unter anderem für Siemens und Atos. Studiert hat der Diplomkaufmann an der Technischen Fachhochschule Berlin, der TU München und der Universität St. Gallen, ergänzt durch Stationen in Paris und dem Silicon Valley. Zusätzlich zu seiner Begeisterung für Themen wie Transformation schlägt das Herz des gebürtigen Ostwestfalen unter anderem für Turnschuhe.

Om Podcasten

Deutschlands Familienunternehmen: Sie sind unser Mittelstand. Erfahre, was die neue Generation an der Spitze von Familienunternehmen antreibt. Ist ihr Erbe mehr Last oder eher Chance? Wie erleben sie Disruption und Wandel? Was ist ihr Verständnis von Führung und ihre Vorstellung von gesellschaftlicher Verantwortung? In diesem Podcast entdeckst und erlebst du gemeinsam mit Fabian Kienbaum Deutschlands Familienunternehmen.