Klaus Ortner: Der Sammler und sein Museum

Klaus Ortner ist Unternehmer. Aus dem Innsbrucker Installationsbetrieb seines Vaters baute der an der ETH Zürich ausgebildete Dipl.-Ing., die IGO-Ortner Gruppe auf. Der verzweigte Familienkonzern hat Niederlassungen im In- und Ausland. Strategisches Bauen ist die Kernkompetenz des Großunternehmens. Sie beginnt bei der Planung und endet bei der Fertigstellung des Objekts. Keine Schnittstellen ist dazwischen und für all Schritte übernimmt die Unternehmensgruppe die Verantwortung. Für Klaus Ortner ist das als Schlüssel zum Erfolg. Mittlerweile gehören, bereits in vierter Generation, auch die Töchter von Dipl.-Ing. Klaus Ortner und Dr. Friederike Ortner, Dipl. – Ing. Iris Ortner und Dr. Nina Ortner, als Geschäftsführende Gesellschafter, der IGO-Ortner Gruppe an. „So innovativ wie möglich, so konservativ wie nötig“ ist ein Motto der Familie und für alles selbst Verantwortung zu übernehmen ihr Credo. Das füllt die Tage aus. An manchen Samstagen jedoch fährt Dipl. – Ing. Klaus Ortner gerne mit seiner Frau in die Wiener Innenstadt, um sich mit dem Kunsthändler Dr. Herbert Giese oder dessen Sohn Alexander zu unterhalten, vielleicht auch ein Bild zu kaufen. Seit 40 Jahren sammelt Klaus Ortner Kunst der letzten 200 Jahre. Nun hat er für eine Kunst ein Haus gebaut, besser gesagt das Museum Ortner in Rodaun, im 23. Wiener Gemeindebezirk. Für eine Broschüre hat er seine Intention für dieses Museum beschrieben: “Die IGO Industries GmbH und ihren Tochterunternehmen ist es ein besonderes Anliegen, verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln und die Förderung von Kunst und Kultur in Einklang zu bringen. Die hier zur Verfügung gestellten Präsentations- und Veranstaltungsräume sind der Begegnung der heimischen Wirtschaft mit der österreichischen Kunst und Kultur gewidmet: als Ort des Diskurses zur interdisziplinären Stärkung des Wirtschaftsstandortes sowie der kulturellen Identität.“ Dazu gehören auch Skulpturen. Z. B. jene von Hans Berger. Wortkörper nennt dieser die Objekte, die er meist aus hebräischen und altgriechischen Schriftzeichen zusammenfügt. Über die Entstehung seiner Wortkörper für die Sammlung Ortner, erzählt der Künstler in diesem Podcast. In zwei Kunstbänden hat der Kunsthändler Herbert Giese, die Sammlung Ortner dokumentiert. Auf der Rückseite des Buches Ortner II, „Das Sichtbare und das Verborgene“, ist folgendes zu lesen: „Es sind die Beschäftigung mit dem Sichtbaren und die Suche nach dem Verborgenen in der Welt der Bilder, die den zweiten Band der Sammlung Ortner geprägt haben. Wobei klar ist, dass die angebotenen Interpretationen, An- und Einsichten – wie so oft in der Kunst – immer nur eine Möglichkeit sind, die Dinge zu sehen. Ein Kunstwerk definiert sich ja auch durch die Fülle seiner Assoziationsansätze; durch die Bildmächtigkeit, die im jeweiligen Betrachter unterschiedliche Wahrnehmungen zur Folge haben kann. Vieles an Interpretation in diesem Buch ist bei genauem Hinschauen evident, manches versteckt und weniges auch spekulativ. Alles zusammen dient aber einem: der vertieften Beschäftigung mit der Kunst.“ Im Museum Ortner wird man diesem Anspruch gerecht, denn: „Unsere heimliche Sehnsucht besteht doch darin, der Kunst beizutreten. Zu verstehen, worum es wirklich geht, wenn einer schreibt, komponiert oder malt. Zu erkennen, was wahr ist an dem Zusatzgepäck, das den Künstlern irgendwann aufgeladen worden ist nach der Erledigung ihrer Aufgabe als Erzähler, Unterhalter, Abbilder. Unsere Sehnsucht ist es, die Geheimnisse zu erfahren, die die Kunst birgt. Den dahinter liegenden Sinn zu entdecken. Das scheinbar im Dunkel liegende ins Licht des Verstehens zu holen.“ Erschienen ist der Kunstband über einen Teil der Sammlung Ortner im pinxit.Verlag foto: (c) Johann Berger

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