Levente Szüsc : Ein Geflecht von Malerei und Fotografie in der Galerie 422

Levente Szücs bringt in seinen Arbeiten Abstraktion und Gegenständlichkeit in Einklang. Ausgehend von Naturbeobachtungen bringt er mittels Fotografie monumentale Bergmassive und Wälder mit expressiver und farbexplosiver Malerei auf den Bildgrund. Im Sinne eines gemeinsamen und gleichberechtigten Nebeneinanders unterstreicht der lasierend bis opake Duktus das gegenständliche Naturschauspiel. Die Malerei durchbringt die wiedergegebene Natur als Ruhepol und bringt Dynamik in die Komposition, wird aber gleichzeitig wieder von ihr in Zaum gehalten. (Marlene Poeckh, Kunsthistorikerin der Galerie 422). Der in Ungarn geborene Künstler ist seit 2015 Meisterschüler von Herbert Brandl an der Kunstakademie in Düsseldorf. Aufgewachsen ist Levente Szücs ebenfalls in Deutschland. Er arbeitet überall dort, wo er sich gerade aufhält; fängt fotografisch Augenblicke ein, hält sie fest, bereitet sie in seinem malerischen Prozess. „Ich sehe meine Arbeiten als Einheit, die sich aus Gegensätzen, wie beispielsweise Naturalismus und Abstraktion, Idee und Zufall, Bewusstes und Unbewusstes bilden. Ich lasse mir die Freiheit alles ins Bild zu bringen, was grundlegend eigentlich komplementär ist. Diesem Gedanken folgend tragen alle meine Arbeiten den Titel „Augmented Nature“. In vielen meiner Werke ist keine komplette Szenerie der Natur zu sehen. Es gibt immer wieder Lücken und dort ist Platz für das scheinbar zufällig Abstrakte, das sich oberhalb und unterhalb der naturalistischen Ebene befindet und die Lücken füllt. Ich finde diese zufällig entstandenen „Freiräume“, die mir bei der Fotoübertragung auf die Holzplatte passieren, schön und auch wichtig für meine Arbeit. Außerdem hat jedes Bild seine eigene Geschichte und für jeden, der es betrachtet wieder eine eigene. Deswegen ist die Abstraktion auch so wichtig für mich, denn sie gibt Freiheit das zu sehen, was man mag.“ Foto (c) Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

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