Markus Hinterhäuser: Von der Hölle zum Paradies

Markus Hinterhäuser, der Intendant der Salzburger Festspiele geht durch Hölle und kommt doch ins Paradies. Anhand Dante´s Göttlicher Komödie, schreitet er diesen Festspielsommer das Fegefeuer, die Hölle und das Paradies ab. Drei Opern haben wir in unserem Gespräch dafür herausgegriffen, sie näher betrachtet. Be´la Barto´ks Herzog Blaubarts Burg und Carl Orff´s Spiel vom Ende der Zeiten, mit dem Gustav Mahler Jugendorchester unter dem Dirigat von Teodor Currentzis und der Regie von Romeo Castellucci sind zwei Werke, die auf formaler Ebene wie Gegensätze scheinen und doch offenbart das Nebeneinander eine tiefe Verbindung. Die Videokünstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat wird erneut die Regie für Guiseppe Verdis Oper Aida übernehmen und damit auch ein wenig ihre eigene Geschichte, die Geschichte ihres Exils reflektieren. Als 17jährige hat sie Persien verlassen, sich in den USA angesiedelt. „Lasst, die ihr hier eintretet, alle Hoffnung fahren“, steht über dem Eingangstor zur Hölle in Dante´s Göttlicher Komödie; Markus Hinterhäuser hat jedoch die Hoffnung, dass die Aufführungen der Salzburger Festspielen die Menschen wieder verändert, sie nachdenklich und hoffnungsfroh stimmt, nicht verloren. Das kann auch durch Giacomo Puccini´s Il Trittico, mit den Wiener Philharmonikern unter dem Dirigat von Franz Welser-Möst gelingen, oder schon bei der Ouvertüre spirituell. Der Titel 2022: Sacrificium, Opfer. Ein Begriff mit vielen Eigenschaften. Sich aufopfern steht dahinter, Opfer bringen, aber auch Opfer werden. Unsagbar schmerzliche oder überwundene, erhabene und freudige Opfer ziehen sich durch ein Programm voller Brücken, Anspielungen und Facetten. Ein Programm, das von der Renaissance bis zu Gegenwart reicht. Angesichts des Krieges in Europa, in der Ukraine, erfährt der erste Abend mit Babi Jar von Dimitri Schostakowitsch geradezu eine bestürzende Aktualität.

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