Hirn & Heinrich - Fataler Staffellauf im Kopf

Alzheimer - eine Krankheit, von der jeder schon einmal gehört hat, über die man aber immer noch erschreckend wenig weiß. Klar ist inzwischen, die Erkrankung beginnt schon lange bevor sie sich auch nach außen überhaupt bemerkbar macht. Doch was sind die Ursachen? Wie erfolgt die Diagnose? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Darüber spricht Prof. Michael Heneka, Forschungsgruppenleiter am DZNE und Direktor der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie am Universitätsklinikum Bonn, mit Moderatorin Sabine Heinrich. Bei Alzheimer handelt es sich um einen komplizierten Krankheitsprozess mit vielen Akteuren und Unbekannten. Michael Heneka beschreibt die Abläufe als „Staffellauf“, bei dem viele verschiedene Prozesse ineinandergreifen. Wenn das Rennen einmal läuft, ist es nicht mehr aufzuhalten. Dennoch plädiert der Mediziner dafür, sich der Krankheit nicht kampflos zu ergeben. Es gibt Möglichkeit, die Erkrankung zu entschleunigen. Hoffnung macht ein neuer Wirkstoff namens Aducanumab, dessen Zulassung in den USA beantragt wurde. Ob der Wirkstoff zugelassen wird, und welche Rolle er in der Therapie spielen kann, muss sich zeigen.

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Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, ALS und andere. Gemeinsames Merkmal dieser Erkrankungen ist, dass sie Nervenzellen schädigen und zerstören – und das bislang irreversibel. Am DZNE, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, geht man diesem Problem mit modernsten Forschungsmethoden auf den Grund. Aber wo steht die Forschung aktuell? Welche Krankheitsmechanismen und –Ursachen sind bekannt? Welche Hoffnung versprechen Medikamente, und was kann man heute schon tun, um Krankheitsrisiken zu senken oder um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern? Diese Fragen stellt Sabine Heinrich an Betroffene und international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE.