Folge 4: Wissenschaftsleugnung

Zu vielen aktuellen Fragen, die für Bürger*innen wichtig sind - wie beispielsweise zum Impfen oder auch zum Klimawandel - gibt es gesichertes wissenschaftliches Wissen. Es ist gut begründet, durch viele Studien belegt und in der Wissenschaft herrscht weitgehend Konsens dazu. Gleichwohl zweifeln Menschen dieses Wissen an. Was steckt dahinter? In dieser Folge diskutiert das Wisskomm-Quartett typische individuelle, kognitive Prozesse, die dazu führen können, dass Menschen Nachweisliches bezweifeln und bestimmten Erkenntnissen gegenüber skeptisch bleiben, die in der Wissenschaft Konsens sind. In gar nicht wenigen Fällen wird auch bewusst und systematisch mit Mitteln der PR gegen evidentes Wissen agitiert. Wenn politische oder wirtschaftliche Interessen betroffen sind, geraten mitunter nicht nur Erkenntnisse, sondern auch die Wissenschaftler*innen selbst ins Zentrum der Kritik. Dagegen anzugehen, ohne die Thesen der Leugner*innen zu wiederholen und damit zu stärken, ist keine leichte Aufgabe. Stephan Lewandowsky und Kollegen geben der Wisskomm konkrete Hinweise an die Hand, die wir - auch kritisch - reflektieren. In dieser Folge des Wisskomm-Quartetts diskutieren Elisabeth Hoffmann, Rainer Bromme, Julia Serong und Rebecca Winkels. Linkliste zu den Quellen: Lewandowsky, S., & van der Linden, S. (2021). Countering Misinformation and Fake News Through Inoculation and Prebunking. European Review of Social Psychology, 1-38. doi:10.1080/10463283.2021.1876983 Auf der website der University of Bristol zu diesem Artikel findet man einen 'request a copy' link. Lewandowsky, S., et al. (2021). The COVID-19 Vaccine Communication Handbook. A practical guide for improving vaccine communication and fighting misinformation. Forschung, Fake und faule Tricks: Eine Doku auf Arte über die manipulative Benutzung von (Natur-) ‚Wissenschaft‘ durch Konzerne. Außerdem wurden erwähnt: Lewandowsky, S. (2019). In whose hands the future? In J. E. Uscinski (Ed.), Conspiracy theories and the people who believe them (pp. 149-177). Oxford, UK: Oxford University Press. doi.org/10.1093/oso/9780190844073.003.0010 PDF des Manuskripts ist frei verfügbar. Stadtler, M., Bromme, R. & Rouet, J.-F. (2014). „Science meets Reading“: Worin bestehen die Kompetenzen zum Lesen multipler Dokumente zu Wissenschaftsthemen und wie fördert man sie? Unterrichtswissenschaft, 42, 55-68. PDF des Textes ist frei verfügbar. Zu den Spielen: Bad News Info Sheet zum Spiel Bad News Go viral

Om Podcasten

Was genau ist Wissenschaftskommunikation, und wie verändert sie sich derzeit? Wo und in welchen Formen wird Wissenschaftskommunikation betrieben, und welche Rolle spielt sie im komplexen Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Gesellschaft? Diese Fragen treiben Forschende und Praktiker*innen gleichermaßen um. Dabei bleiben die Vertreter*innen beider Seiten mit ihren Positionen und Erkenntnissen gern noch „unter sich“. Das Wisskomm-Quartett bringt sie ins Gespräch: Jeweils zwei Wissenschaftler*innen und zwei Kommunikator*innen denken gemeinsam über aktuelle Fragestellungen nach. Sie diskutieren Forschungsergebnisse vor dem Hintergrund der Praxis – und Praxisthemen vor dem Hintergrund von Forschungsergebnissen. Aufgezeichnet wird jeweils ein Gespräch zu viert, und es soll etwa monatlich eine neue Folge geben. Das Wisskomm Quartett wird gestaltet von Elisabeth Hoffmann (Braunschweig), Rebecca Winkels (Berlin) sowie Julia Serong (München), Hans-Peter Peters (Jülich) und Rainer Bromme (Münster). Gelegentlich laden wir auch weitere Gäste zum Gespräch. Der Podcast wird herausgegeben von Wissenschaft im Dialog (Berlin).